In einem Artikel der Sächsischen Zeitung vom Juni 1991 wurde von Michael Braune über das Schicksal der Proschwitzer Windmühlen berichtet.

“Nahe vor Meißen stand bis 1945 größte der ehemals 200 sächsischen Windmühlen. Mehr als 250 Jahre war der 70 Meter über dem Elbtal gelegene Bocksberg oberhalb der Katzenstufen nördlich der Stadt Mühlenstandort.

Von Meißen aus ist die Turmwindmühle schon von weitem zu erkennen. Der fast 18 Meter hohe , sechsgeschossige Rundbau mit einem Galerieumgang an der 2. Etage trug die vier jeweils 10,7 Meter langen Holzflügel. Ein kleines Steuerwindrad war an der gegenüberliegenden Seite des drehbaren Turmdaches angebracht. Bis zu 30 Zentner Getreide konnten täglich gemahlen werden.
Errichtet wurde die Turmwindmühle zwischen 1906 und 1909 an der Stelle ihrer hölzernen Vorgängerin einer Bockwindmühle. Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde das Müllerhandwerk an diesem Standort betrieben, vier Generationen der Familie Wätzig, danach gab es einen Müller Mulak, der letzte Windmüller war ab 1926 Max Menzel.
Am 25. April 1945 schoß ein deutscher Werfer von der anderen Elbseite aus das Gebäude in Brand.
Die Ruine lieferte nach dem Krieg Baumaterial für die Neubauernhöfe. Das äußere Mauerwerk war mit charakteristischen Klinkern verblendet. So findet man hier und da in Proschwitzer Hausfußböden noch etwas von der einstigen Mühle, nämlich sieben mal zwölf Zentimeter große ockergelbe Klinkerplatten.”

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